VERBESSERUNGSPOTENZIAL BEI FORTGESCHRITTENEM ANALKARZINOM

Für die Behandlung bei lokal fortgeschrittenen Analkarzinomen sieht Dr. Daniel Martin vom Universitätsklinikum Frankfurt, der sich auch im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) engagiert, nach wie vor Verbesserungspotenzial. Heute präsentiert er entsprechende Ergebnisse einer umfangreichen DKTK-Kohortenstudie und setzt zugleich auf künftige Verbesserungen durch Deeskalationsstrategien und Immuntherapien.

Innerhalb der DKTK-Partnerstandorte wurden Daten von 605 Analkarzinom-Patienten gesammelt, die eine kombinierte Radiochemotherapie (RCT) mit 5-FU/Mitomycin C erhielten. Über eine mediane Nachbeobachtungszeit von 45 Monaten wurde untersucht, wie sich T- und N-Stadium auf die Rate an Lokalrezidiven, Fernmetastasen sowie auf krankheitsfreies Überleben (DFS) und Gesamtüberleben (OS) auswirken. Patienten mit kleinen Tumoren ohne Lymphknotenbefall im Stadium cT1-2 cN0 hatten eine 3-Jahres-Lokalrezidivrate von 5,4% und ein 3-Jahres-DFS von 84,9%. Bei lokal fortgeschrittener Erkrankung der Stadien cT3-4 cNany und cTanycN+ sahen die Therapieergebnisse mit 19,6% und 20,4% Rezidiven und einem DFS von 65,6% und 64% deutlich schlechter aus. Ebenso war es beim Gesamtüberleben: Die 3-Jahres-OS betrug 91 %, 77,7 % und 79 % für cT1-2cN0, cT3-4cNany und cTanycN+.