NORMALGEWEBSDOSIS BEEINFLUSST ÜBERLEBEN BEI ÖSOPHAGUSKARZINOM
Es ist eine wichtige Studie für Patientinnen und Patienten mit Ösophaguskarzinom, die Laura Häberlein von der Technischen Universität Dresden heute vorstellt: Mit ihren Kolleginnen und Kollegen hat sie in einer retrospektiven Studie bei 125 Betroffenen untersucht, inwieweit die Normalgewebsdosis auf Lunge und Herz und verschiedene Blutparameter sich auf das Gesamtüberleben auswirken.
Die Strahlentherapie bei lokal fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom stellt eine besondere Herausforderung dar, weil in unmittelbarer Nachbarschaft liegende lebenswichtige Organe – Herz und Lunge – dabei nicht komplett geschont werden können. Die Patientinnen/Patienten in der Studie erhielten eine Photonen- oder Protonen-Bestrahlung mit einer Gesamtdosis von 40–41,4 Gy in 20-23 Fraktionen sowie die leitliniengerechte, simultane Chemotherapie. Die Therapieplanung erfolgte anhand eines initialen Staging-FDG-PET/CTs, auf dem außer den Zielvolumina auch Lungen und Herz als Risikoorgane konturiert wurden. Das mittlere Gesamtüberleben ab dem Beginn der Radiochemotherapie betrug 47,7 Monate. Dabei war eine höhere Normalgewebsdosis für Lunge und Herz mit einem verringerten Gesamtüberleben assoziiert. Die Absolut- und Differenzwerte der erhobenen Blutwerte hingegen – bestimmt wurden Hämoglobinwert, Leuko- und Thrombozytenzahl – wirkten sich nicht signifikant auf das Gesamtüberleben aus.