VORAKTIVIERTES IMMUNSYSTEM UNGÜNSTIG FÜR CHECKPOINTINHIBITION

Wie lässt sich die Wirksamkeit einer Immuncheckpointinhibitor (ICI)-Therapie individuell vorab abschätzen? Dieser bedeutenden Frage hat sich Claudia Schweizer von der Strahlenklinik der Universität Erlangen in einer prospektiven Studie mit 150 Patienten gewidmet, die eine kombinierte Strahlen- und ICI-Therapie oder alleinige ICI-Therapie erhielten. Die Ergebnisse stellt sie heute vor. Im Fokus: Leukozyten und CRP-Wert.

Die Teilnehmer wurden von 04/2017 bis 01/2021 unabhängig von Allgemeinzustand, Tumorart und Erkrankungsstadium in die Studie eingeschlossen. 37% hatten Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinome, 43% nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome. Die häufigsten ICI waren Nivolumab in 48%, Pembrolizumab in 33% und Durvalumab in 13%.  Die Laborparameter wurden vor Therapiebeginn bestimmt. Leukozytenzahlen bis maximal 8,4/nl und CRP-Werte bis 29,4 mg/l wurden als normal eingeordnet. 25% hatten demnach erhöhte Leukozytenzahlen und 31% eine CRP-Erhöhung. Während die Gesamtkohorte im Median 11,3 Monate überlebte, lebten Patienten mit initial normwertigen Leukozyten mit 12,4 Monaten signifikant länger als solche mit Leukozytose, die nur 7,8 Monate überlebten. Ähnlich war es mit 13 gegenüber 7,1 Monaten bei normalen versus erhöhten Ausgangs-CRP-Werten. Offenbar besteht ein Zusammenhang zwischen dem Aktivierungszustand des Immunsystems und der Wirksamkeit einer Checkpoint-Inhibition.