SIMULTANE KOPF-HALS-TUMORE UND BRONCHIALKARZINOME ERFORDERN TEAMARBEIT!

Dr. Sophie Dobiasch von der Technischen Universität München macht sich heute für einen multidisziplinären therapeutischen Ansatz bei synchronen und metachronen Kopf-Hals-Tumoren (KHT) und Bronchialkarzinomen (BC) stark. Sie präsentiert eine Studie, die belegt, dass sich so eine erfreuliche lokale Tumorkontrolle mit guten Remissionsraten erzielen lässt.

41% der in die Studie eingeschlossenen Patienten hatten neben dem KHT ein simultanes, innerhalb von sechs Monaten nach Diagnosestellung festgestelltes BC, und 59% ein metachrones BC, das nach mehr als sechs Monate nach initialer Diagnose des KHTs entdeckt wurde. Im Rahmen des onkologischen Gesamttherapiekonzepts erfolgte nach interdisziplinärer Konsultation bei 57% eine definitive und bei 50% eine primäre Radiotherapie/Radiochemotherapie. Dadurch wurde ein medianes Gesamtüberleben von 4,1 Jahren erzielt. 54% von 29 Patienten erreichten eine komplette, 46% eine partielle Remission. Angesichts eines fehlenden Therapiestandards für dieses komplexe Patientenkollektiv mit simultanen KHT und BC untermauern diese Ergebnisse die Bedeutung der Radioonkologie. Wichtig ist, auf Basis eines interdisziplinären Konsenses in Tumorboards an onkologischen Zentren eine individualisierte Behandlungsstrategie zu empfehlen.