SEQUENZ NEOADJUVANTER CRT/CT BEI REKTUMKARZINOM SPIELT LANGFRISTIG KEINE ROLLE

Professor Emmanouil Fokas von der Universität Frankfurt präsentiert heute Langzeitergebnisse der CAO/ARO/AIO-12 multizentrischen, randomisierten Phase-II-Studie der Deutschen Rektumkarzinom-Studiegruppe zur totalen neoadjuvanten Therapie bei fortgeschrittenem Rektumkarzinom. Letztlich waren beide untersuchten Sequenzen – Chemoradiotherapie (CRT) vor Chemotherapie (CT) oder umgekehrt – vor totaler mesorektaler Exzision (TME) vergleichbar.

Gruppe A mit 156 Patienten erhielt drei Zyklen Fluorouracil, Leucovorin und Oxaliplatin vor CRT mit Fluorouracil/Oxaliplatin und 50,4Gy Bestrahlung. Gruppe B mit 150 Patienten bekam zunächst die CRT und dann die CT. Nach einem medianen Follow-up von 43 Monaten lag das krankheitsfreie 3-Jahres-Überleben in beiden Gruppen bei 73%. Lokalrezidive hatten innerhalb von drei Jahren 6% und 5%, 18% und 16% entwickelten Fernmetastasen. Trotz etwas schlechterer Chemotherapie-Compliance in Gruppe B, waren die Unterschiede nicht signifikant. 11,8 und 9,9% der Patienten erlebten eine dritt- bis viertgradige Toxizität. Die Lebensqualität verschlechterte sich vorübergehend nach TME, erreichte aber in beiden Gruppen nach 12 Monaten wieder ein Niveau wie vor der Operation. Die Kontinenz verschlechterte sich in beiden Gruppen über 12 Monate und erreichte auch nicht mehr den Ausgangslevel. Geht es um den Organerhalt, ist eher die initiale CRT gefolgt von einer Konsolidierungs-Chemotherapie zu bevorzugen, da so eine höhere primäre Tumorantwort erreicht werden konnte.